Dommuseum
Domplatz 1
60311 Frankfurt
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Das 1987 eröffnete Dommuseum präsentiert in bedeutenden Räumen, dem mittelalterlichen Kreuzgang des Bartholomäusdoms, den Frankfurter Domschatz. Seine Geschichte muß eng mit der Geschichte der Stadt und des Domes St. Bartholomäus gesehen werden. So fanden im Dom im hohen Mittelalter die Königswahlen und zwischen 1562 und 1792 zehn Kaiserkrönungen statt. Der einst reiche Domschatz verlor in den Turbulenzen des 16. und 17. Jahrhunderts wertvolle Stücke. Was sich heute dem Besucher und der Besucherin im Dommuseum zeigt, muß demnach als geringer Rest einer ehemals reichen Sammlung von Pretiosen, liturgischem Gerät und Paramenten gelten. Die Schwerpunkte bei den Paramenten sind spätgotische Exponate kölnischer und niederländischer Provenienz sowie barocke Gewänder aus dem süddeutschen Raum.
Im ersten Bereich des Rundgangs durch den Kreuzgang werden in der Dauerausstellung die wertvollen spätmerowingischen Funde aus dem Mädchengrab präsentiert, die man 1992 bei Grabungen im Dom entdeckt hat. Der ungewöhnlich reiche Goldschmuck läßt auf die Zugehörigkeit des um 680 beigesetzten Mädchens zum merowingischen Hochadel schließen. In Frankfurt und Umgebung konnte bisher kein vergleichbarer Grabfund dokumentiert werden.
Im zweiten Teil des Rundgangs werden sakrale Kunstgegenstände und liturgische Gewänder vom 14. bis zum 20. Jahrhundert präsentiert. Ein besonderes Kleinod ist das Bild "Maria mit dem Kinde von musizierenden Engeln umgeben". Gemalt hat es der kurz vor Stefan Lochner in Köln tätige Meister von St. Laurenz. Die elegante Art der Gestaltung, die typische Farbmischung sowie die Darstellung von Musikinstrumenten dokumentieren dabei ein Charakteristikum seines Schaffens.
Im dritten Teil des Rundgangs erhält der Besucher Informationen zur Baugeschichte des mittelalterlichen Domes, über die infolge der Grabungen von 1992 neue Erkenntnisse gewonnen wurden. Die Geschichte, der innere Aufbau und die Bedeutung von St. Bartholomäus mit seinen Leistungen für die Stadt- und Reichsgeschichte wie etwa die Kaiserkrönungen werden vorgestellt. Das wechselvolle Schicksal des Domes im 19. Jahrhundert mit seinem Brand und der folgenden Restaurierung sind Thema des letzte Teils des Rundganges durch die Dauerausstellung.
Neben den Kostbarkeiten des Domschatzes konnte hier erstmalig auch ein lange verborgenes Stück mittelalterlicher Architektur der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Die dreibahnigen Maßwerkfenster des gewölbten Umgangs weisen auf den Innenhof, den ehemaligen Begräbnisplatz der Stiftskleriker. Nach der Überdachung des Innenhofes, dem "Quadrum", wird dieser für Wechselausstellungen des Museums genutzt. Die Wechselausstellungen des Museums zeigen neben zeitgenössischer Kunst auch historische Ausstellungen. In regelmäßig stattfindenden Sonderführungen werden verschiedene Aspekte der Geschichte des Kaiserdoms thematisiert.
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