Lanzarote

Lanzarote ist der belegte Erdflecken der gewaltigsten Vulkanausbrüche der jüngeren Erdgeschichte. Den Berichten der spanischen Kirche nach fing am 1. September 1730 die Katastrophe aus Feuer, Asche und Lava an und prägte die Insel fast sechs Jahre lang. Über 20 Prozent der Insel wurden verschüttet oder absolut neu gestaltet.

Diese sechs Jahre kann man in weiten Teilen bis heute noch sehen und haben das Eiland in fünf verschiedene Vegetationszonen unterteilt. Der Westen wird von den Schlacke- und Aschefeldern dominiert, der Süden erinnert an den kargen schwarzen Kontinent, dafür ist er mit den wohl schönsten Stränden der Inselgruppe der Kanaren gesegnet. Der Osten beherbergt die Hauptstadt Arrecife und die weißen Touristenhochburgen mit ihren künstlichen Golfplätzen, der Norden von Lanzarote ist bunt und üppig an Vegetation. Das Zentrum der viertgrößten Insel wird weltweit für die Weinanbaugebiete um La Geria geschätzt.

Trotz dieses Schutzes steht und fällt Lanzarote heute vor allem mit dem Tourismus. Kein Wunder, an 365 Tagen im Jahr herrscht auf der Insel vor der afrikanischen Küste ein mildes Klima. Im Durchschnitt liegt die Temperatur bei 20 Grad im Dezember und 29 Grad im August. Das Meer lockt mit 17 bis 22 Grad zum permanenten Bade- und Tauchspaß. Der konstante Passatwind macht Lanzarote auch zu einem beliebten Spot bei den Wind- und neuerdings Kyte-Surfern…

So viel landschaftliche Vielfalt auf solch einem doch eher kleinen Eiland gehört geschützt, darum wurde Lanzarote 1993 von der UNESCO nicht nur unter Naturschutz gestellt, die Insel wurde sogar als erste der Erde zum vollständigen Biosphärenreservat erklärt.

Ein wichtiger Bestandteil dieser Auflagen ist der grobe Erhalt der Natur. Bausünden wie zum Beispiel die Touristenghettos auf Gran Canaria oder Teneriffa gibt es hier nicht. Auf Lanzarote darf kein Haus über drei bis vier Stockwerke haben. Auch müssen die Häuser aus Lehm in kalkweiß mit grünen Fenstern und Türen versehen sein.