Jazzkeller Frankfurt
Kleine Bockenheimer Straße 18a
60313 Frankfurt am Main
069 / 28 85 37
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`Unscheinbar ist er, der Eingang an der Kleinen Bockenheimer Straße. Unbedarfte Flaneure und Nachtschwärmer, die an späten Sommerabenden recht zahlreich durch die enge Gasse spazieren, werden kaum ahnen, daß sich im Untergeschoß des schmucklosen Geschäftshauses mit der Nummer 18a eine Frankfurter Institution mit Weltruf befindet. Wer dagegen weiß, was ihn erwartet, der entrichtet an der Abend für Abend immer aufs Neue mit einem Barhocker und einer einfachen Holzkiste improvisierten Kasse seinen Obolus, um dann auf einer steilen Treppe hinabzusteigen in eines der ältesten und bekanntesten Jazz-Lokale Europas.
Der "Jazzkeller" verdient seinen Namen. Das kleine dunkle Gewölbe scheint schon auf den ersten Blick wie der Inbegriff des "Clubs". Heiß ist es. Laut. Rauchig. Und stets voller Leute, die zu guter Musik und erschwinglichen Getränkepreisen den Abend ausklingen oder die Nacht zum Tag werden lassen wollen. Seit 47 Jahren ist das so - und so schnell wird sich daran auch nichts ändern.
Carlo Bohländer, Urgestein der Frankfurter Jazz-Familie, zog 1952 mit der damals noch sehr überschaubaren Szene in den Keller an der Kleinen Bockenheimer, die schon bald nur noch als "Jazzgass" in aller Munde war. Der große Louis Armstrong tauchte noch im Gründungsjahr auf (der Andrang soll so groß gewesen sein, daß Satchmo in dem Gedränge ein Glas Wein übergossen wurde), Dizzy Gillespie ließ sich ebenfalls bald blicken, und auch Lionel Hampton kam und spielte auf der kleinen hölzernen Bühne. Jede Menge Erinnerungsfotos und Zeitungsausschnitte an den Wänden zeugen heute von den Besuchen und Jamsessions von Roy Eldridge, Chet Baker, Stan Getz und Ella Fitzgerald. Selbst Frank Sinatra soll einmal kurz dagewesen sein. Und Albert Mangelsdorff hat hier unten sein berühmt gewordenes Quintett gegründet.
Das Publikum ist dem "Jazzkeller" immer treu geblieben, auch wenn der Club im Laufe der Jahre bisweilen kurz vor dem Abgrund stand und manche Wandlung mitgemacht hat - vom improvisierten Musiker-Treff zum professionell geführten Nachtlokal mit Konzert- und Diskobetrieb. Die Gäste lassen sich noch immer nicht in eine der gängigen Schubladen stecken - da sitzt am späten Abend der ermüdete, aber amüsierwillige Unternehmensberater neben dem zottigen Musik-Freak an der Bar, da tanzt das in die Jahre gekommene Szene-Girl ausgelassen neben der gutgelaunten Werbetexterin.
Gemein ist den Mitgliedern dieses bunt gemischten Völkchens nur ihre Liebe zum Jazz und der artverwandten Musik - und darum finden sie immer wieder den Weg in die Kleine Bockenheimer und steigen die steilen Stufen hinab in den ältesten Jazz-Club der Republik.´ (Peter Badenhop / FAZ)
http://www.jazzkeller.com
info@jazzkeller.com
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