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Historisches Museum

Saalgasse 19
60311 Frankfurt
069/212-35599
069/212-30702

Das Historisches Museum Frankfurt (HMF) wurde im Jahr 1878 gegründet, um "geeignete Gegenstände aus dem gesamten Gebiet der Kultur- und Kunstaltertümer unter besonderer Berücksichtigung der Stadt Frankfurt am Main und ihrer Umgegend zu erwerben und sie durch wissenschaftliche Erforschung nutzbar zu machen." Bis 1944 sollten die Sammlungsbereiche in Leinwandhaus und Stadtwaage im Geiste des Historismus allein nach ästhetischen Prinzipien ("malerische Anordnung") angeordnet bleiben. Das Museum war als "Denkmal der Vergangenheit" gleichsam eine Stätte des Gedenkens nach künstlerischen Gesichtspunkten. Im zweiten Weltkrieg verlor das Museum alle Gebäude: die zum größten Teil ausgelagerten Bestände haben Krieg und und Nachkriegszeit unter erheblichen Schäden und Verlusten überstanden. 1954 erhielt das Museum eine neue Unterkunft im Saalhof am Römerberg; 1972 wurde der erste Ausstellungsabschnitt der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Des weiteren ist dem Historischen Museum das Kindermuseum angegliedert.

Die facettenreiche Dauerausstellung des Historischen Museums ermöglicht einen umfangreichen Überblick über die Geschichte der Stadt Frankfurt von der frühesten Besiedlung bis heute. Außerdem bietet das HMF Sonderausstellungen zu den verschiedensten Themenbereichen an, um auch überregionale und internationale Kunst und Kultur ins Blickfeld zu rücken. Die Sammlung des Museums umfaßt Exponate wie Gemälde und Fotografien, Skulpturen, Stadtmodelle, Bauplastiken und Objekte der Industrie- und Technikgeschichte, aber auch Glas und Porzellan, Mode und häusliche Gerätschaften, Waffen und wissenschaftliche Instrumente sowie eine Spielzeugsammlung. Überdies sind ein Münzkabinett, eine grafische Sammlung und eine Präsenzbibliothek mit den Schwerpunkten Frankfurter Kultur-, Wirtschafts- und Sozialgeschichte Bestandteile der Ausstellung.

Dauerausstellungen:
Frankfurt im Spätmittelalter: Kirche – Stifter – Frömmigkeit
Dies ist der erste Teil der neuen Dauerausstellung mit dem Schwerpunkt »Religiöses Leben in Frankfurt am Main« zwischen 1400 und 1520, die in folgende Themenbereiche untergliedert ist:

Frankfurt im Spätmittelalter
Geistlichkeit
Gottesdienst
Altarretabel
Stiftungen
Frömmigkeit
Private Andacht
Porträts
Unter den fast 80 Objekten finden sich so berühmte Exponate wie der Heller-Altar von Dürer und Matthias Grünewald, der Altar Johannes des Täufers von Hans Baldung Grien, die Annenaltäre aus dem Karmeliter- und Dominikanerkloster, das Epitaph des Magister Lupi und nicht zuletzt seltene Textilien und liturgische Gefäße, religiöse Skulpturen aus Holz und Sandstein, sowie Bildnisse aus der Frühzeit der Portraitmalerei, private Andachtsbilder und kleine Hausaltare. Von den damals in Frankfurt heimischen Künstlern sind Martin Caldenbach und Nikolaus Schit vertreten.Die Mehrzahl der ausgestellten Gemälde befand sich vor der Säkularisierung im Jahre 1802 im Besitz von Frankfurter Kirchen und Klöstern. Die in der Ausstellung gezeigten Skulpturen gehörten ursprünglich zum Frankfurter Stadtbild. Sie waren an den Fassaden großer Bürgerhäuser angebracht, standen in Kirchen oder auf dem St. Petersfriedhof. Insbesondere die Textilien und liturgischen Gefäße erwarb das Historische Museum in der Zeit um 1900. Sie stammen nur vereinzelt aus Frankfurter Familien oder Kirchen.Schwerpunkt der Ausstellung ist eine Stiftung reicher Frankfurter Bürger von Bruderschaften und Zünften an das Dominikanerkloster. Die Ausstellungsarchitektur schafft verschiedene Räume: Zum einen die Altäre des Dominikanerklosters, die in Anlehnung an ihre ursprüngliche Aufstellung im Ensemble präsentiert werden. Zum anderen wird durch die Aufstellung der Skulpturen von Frankfurter Bürgerhäusern eine Vorstellung vermittelt, wie diese das öffentliche Stadtbild prägten und wie sehr sie zum Lebensalltag des altgläubigen Frankfurts gehörten. Diesen Zeugnissen öffentlicher Andacht stehen unter anderem die Hausaltare, die der privaten Andacht dienten gegenüber. Die liturgischen Gefäße und religiösen Textilien sind weitere Dokumente mittelalterlicher Frömmigkeit und des steten Bemühens der Gläubigen, das ewige Seelenheil zu erlangen.Unabdingbare Voraussetzung für eine angemessene Präsentation der Objekte war die Neugestaltung des großen Oberlichtsaals im ersten Obergeschoß des Museums. Eine neue Beleuchtung und ein neuer Bodenbelag wurden installiert, Helligkeit erwartet den Besucher. Daraus resultiert ein verändertes Raumgefühl, das an die klare Form mittelalterlicher Kirchen erinnert.

Von der Pfalz zur frühen Stadt
Dokumentation der Frühgeschichte der Stadt im Untergeschoß des stauferzeitlichen Saalhofes mit der berühmten Saalhofkapelle, dem ältesten Gebäude im Stadtgebiet.

Historische Dokumentation 16.–18. Jahrhundert
Die Geschichte der Stadt in der frühen Neuzeit zwischen Reformation und Aufklärung. Die Entwicklung der bürgerlichen Gesellschaft, Alltag und Lebenswelt, Familie und Kindheit und insbesondere Frankfurt als früher und wichtiger internationaler Messeplatz sind nur einige Schwerpunkte.

Bürgerliche Sammlungen 1700–1830
Das berühmte Prehn'sche Miniaturenkabinett und die Morgenstern'schen Kabinette sind Mittelpunkt der Geschichte des frühen Sammelns und bürgerlicher Selbstdarstellung.

Frankfurter Fayencen und Frankfurter Ratssilber mit Goldschmiedewerkstatt
Um 1900 stifteten wohlhabende Frankfurter Bürger dem Magistrat prächtiges Tafelzubehör für repräsentative Zwecke. Zwischen Gründerzeit und Jugendstil ein illustres Zeitdokument. Spitzenstücke der Fayence-Manufaktur des 18. Jahrhunderts.

Saalhofkapelle mit Lapidarium
Der reiche Bestand von Plastiken und Skulpturen kriegszerstörter und abgerissener kirchlicher und weltlicher Bauten spiegelt den Formenreichtum zwischen Spätmittelalter und 19. Jahrhundert.

Praktische Hinweise:
Bibliothek: nach Vereinbarung Tel. 212-36181
Graphische Sammlung: Dienstag bis Donnerstag 10.00 bis 13.00 Uhr Tel. 212-34405
Münzkabinett: nach Vereinbarung Tel. 212-34499
Caricatura im Historischen Museum: Tel. 212-30161
Fotoarchiv: 212-36443






 

 
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